Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen
Mitglieder stimmen Ausgliederung der Regionalen Diakonischen Werke in Hessen und Nassau zu
Bischöfin Dr. Beate Hofmann und Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf führen Vorstandsvorsitzenden Carsten Tag nachträglich feierlich ins Amt ein / Dekanin Dr. Dorette Seibert in den Aufsichtsrat der Diakonie Hessen gewählt
Mit großer Mehrheit stimmten die Mitglieder der Diakonie Hessen in ihrer am heutigen Mittwoch stattfindenden hybriden Mitgliederversammlung der Ausgliederung der Regionalen Diakonischen Werke in eine gemeinnützige GmbH zu. Unter deren Dach werden – nach Eintrag in das Handelsregister – die 17 Werke auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau künftig zusammengeführt.
Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, zeigte sich hocherfreut: „Mit dem heutigen Beschluss begleiten wir die Regionalen Diakonischen Werke auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in die Selbständigkeit. Wir danken allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen, die diesen für die Diakonie Hessen so bedeutenden Schritt vorbereitet haben. Auch den zahlreichen Vertretern und Vertreterinnen unserer Mitglieder gilt unser Dank für ihr Vertrauen. Gemeinsam können wir diesen Weg nun weitergehen.“ Carsten Tag betonte, dass die RDW auch innerhalb der neuen Tochtergesellschaft RDW HN – Regionale Diakonische Werke in Hessen und Nassau gGmbH weiterhin Teil der Solidargemeinschaft der Diakonie Hessen sein werden. „Als eigenständiges Mitglied haben die Regionalen Diakonischen Werke nun mehr Raum für Gestaltung und Entfaltung. Die Diakonie Hessen kann sich gleichzeitig stärker auf ihre eigentlichen Aufgaben als Landesverband konzentrieren“, ergänzte Dr. Harald Clausen, Vorstand Diakonie Hessen. 153 beschlussfähige Vertreter*innen sind unter Corona-Bedingungen in der Stadthalle Hanau vor Ort zusammengekommen bzw. haben die Mitgliederversammlung digital verfolgt.
Nachwahl in den Aufsichtsrat
Ein weiteres Ergebnis der Mitgliederversammlung: Dr. Dorette Seibert, Dekanin im Dekanat Vogelsberg, wird ebenfalls mit großer Mehrheit zur Nachfolgerin von Prodekanin Dr. Ursula Schön gewählt, die Anfang September ihr Amt als Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz antreten wird.
Feierlicher Gottesdienst: Offizielle Einführung und Segenszuspruch
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung kommen Gäste und Mitarbeitende zu einem hybriden Gottesdienst zusammen, den Bischöfin Dr. Beate Hofmann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) und Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) federführend gestalten. In dem Gottesdienst wird Pfarrer Carsten Tag in seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen „eingeführt“, nachdem eine offizielle Einführung zu seinem Dienstantritt am 1. März 2020 bislang pandemiebedingt nicht möglich war. Außerdem erhalten Mitarbeitende der Diakonie einen Segenszuspruch. Der Gottesdienst wird aus der Stadthalle Hanau im Livestream übertragen und ist anschließend als Aufzeichnung abrufbar. (Zum Livestream ab 14:45 Uhr / Aufzeichnung)
Jahresabschluss Diakonie Hessen 2020
Die Diakonie Hessen mit ihren 1624 hauptamtlichen Mitarbeitenden schließt das Jahr 2020 mit einem Betriebsergebnis von etwa zwei Millionen Euro ab. Der Überschuss wird wie immer vollständig in die Rücklagen eingestellt und kommt den gemeinnützigen Zwecken der Diakonie Hessen zu Gute. Erträgen von rund 115 Millionen Euro, die zu 85 Prozent in den Regionalen Diakonischen Werken in Hessen und Nassau und den sonstigen eigenen Betriebsstätten (Evang. Fröbelseminar, Evang. Freiwilligendienste) erwirtschaftet wurden, standen Aufwendungen von rund 113 Millionen Euro gegenüber.
HINTERGRUND
RDW HN – Regionale Diakonische Werke in Hessen und Nassau gGmbH
Rückwirkend zum 1. Januar 2021 wird die „RDW HN – Regionale Diakonische Werke in Hessen und Nassau gGmbH“ als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Diakonie Hessen gegründet. Die 17 Regionalen Diakonischen Werke, die sich bisher in Trägerschaft der Diakonie Hessen befinden, werden in die gemeinnützige GmbH übertragen. Ihre Dienste wird die Tochtergesellschaft nach einem Teilbetriebsübergang in neuer gesellschaftsrechtlicher Aufstellung aufnehmen. Die Verselbständigung der Regionalen Diakonischen Werke wurde 2013 zur Fusion der beiden Diakonischen Werke in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck in der gemeinsamen Satzung (§25, Absatz 3) festgehalten. Die neun Regionalen Diakonischen Werke auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind Mitglieder der Diakonie Hessen und stehen in Trägerschaft der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung ist das in der Regel einmal im Jahr tagende „Parlament“ des evangelischen Wohlfahrtsverbandes. Unter anderem nimmt die Versammlung die Rechenschaftsberichte des Vorstands und des Aufsichtsrats entgegen, genehmigt die Feststellung der Jahresrechnung und wählt aus ihrer Mitte Personen in den Aufsichtsrat. Die Vorsitzenden der Mitgliederversammlung sind für fünf Jahre in ihr Amt berufen.
Aufsichtsrat Diakonie Hessen
Den Vorsitz im Aufsichtsrat der Diakonie Hessen haben seit Juli 2020 Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt zusammen mit Brigitte Walz-Kelbel als Stellvertreterin. Neben der Aufsichtsfunktion bestimmt das Gremium die Richtlinien der diakonischen Arbeit. Dem Aufsichtsrat gehören Vertreter*innen der Mitglieder der Diakonie Hessen, der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck sowie der Gesamtausschüsse der Mitarbeitervertretungen an.
Diakonie Hessen – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist Mitglieder- und Trägerverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). 2013 aus der Fusion der beiden Diakonischen Werke von EKKW und EKHN hervorgegangen ist die Diakonie Hessen als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen, Rheinland-Pfalz und im thüringischen Schmalkalden tätig. Als Träger diakonischer Arbeit beschäftigt die Diakonie Hessen in den Landesgeschäftsstellen in Frankfurt und Kassel, im Evangelischen Fröbelseminar, in den Evangelischen Freiwilligendiensten sowie in 17 regionalen Diakonischen Werken in Hessen und Nassau 1.624* Mitarbeitende. Dazu kommen 708* Freiwillige, die sich in einem Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst einbringen. An der Spitze des Landesverbandes stehen Pfarrer Carsten Tag (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Harald Clausen.
Als Mitgliederverband gehören der Diakonie Hessen zurzeit 459 Rechtsträger an. Dabei handelt es sich um 363 privatrechtlich organisierte Vereine, Stiftungen und gemeinnützige Gesellschaften sowie die 30 Dekanate der EKHN, 14 Kirchenkreise der EKKW und 52 kirchliche Zweckverbände**. Insgesamt bietet die Diakonie Hessen so etwa ca. 1.500 Angebote für die Pflege, Betreuung und Beratung sowie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Bereichen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, in der Alten- und Krankenhilfe, Behinderten-, Eingliederungs- und Suchthilfe, Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie in der Beratung von Menschen in besonderen sozialen Situationen an. Die Diakonie Hessen und ihre Mitglieder beschäftigen zusammen mehr als 42.000 Mitarbeitende und erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2019 einen Gesamtumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro. (*Stand Juni 2021 / **Stand Oktober 2020)