Diakonie Hessen fordert, weiterhin Solidarität und Anerkennung für Beschäftigte in Pflegeorganisationen zu zeigen
Wer für kranke und pflegebedürftige Menschen arbeitet, muss auch während der zweiten Corona-Infektionswelle unentwegt Hochleistungen erbringen. Dabei stehen diese Berufsgruppen bereits seit März unter Daueranspannung und hohem emotionalen Stress. Diese Belastung wird durch die täglichen Meldungen zu Infektions- und Todeszahlen fast unsichtbar. Die Diakonie Hessen wendet sich nun in einem Offenen Brief an die Mitarbeitenden in den diakonischen Pflegeeinrichtungen. Der Landesverband weist darin auf ihre aktuelle Lage hin und würdigt ihren außerordentlichen Einsatz. „Während im Frühjahr die Beschäftigten in der Pflege beklatscht wurden, wird ihr herausragendes berufliches Engagement für pflegebedürftige Menschen von vielen nicht nur als wieder selbstverständlich betrachtet“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. „Es gipfelt sogar darin, dass sie sich mancherorts Anfeindungen und Beleidigungen ausgesetzt sehen, wenn es allen Schutzbemühungen zum Trotz zu Infektionen gekommen ist.“ Die ohnehin extrem hohen Anforderungen würden sogar noch steigen. Carsten Tag: „Mit den bevorstehenden Festtagen wird die Pflege auf eine noch höhere Belastungsstufe gestellt. Deshalb ist es umso wichtiger, gerade jetzt pflegenden Menschen unsere Anerkennung und Solidarität zu zeigen.“
Reform der Pflege und Finanzierung dringend nötig
Die vielfältigen neuen und zusätzlichen Vorgaben und Regeln, aber auch die nachvollziehbaren Erwartungen von Angehörigen, Öffentlichkeit und Politik machten die Pflegearbeit extrem kräftezehrend. „Wir als Landesverband setzen uns energisch für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege ein“, sagt Carsten Tag weiter. „Wir arbeiten intensiv mit an einer echten und vollständigen Reform der Pflegeversicherung und ihrer Finanzierung. Nur so lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege nachhaltig verbessern.“
Weitere Informationen
Offener Brief zum Nachlesen (siehe Anhang)
Quelle: Pressemitteilung vom 10.12.2020 Diakonie Hessen