Behindertenclub bezieht Position zum Streit um den LWV

BCO_Mitglieder_mischen sich einPressemitteilung des Behindertenclub Odenwald e.V. über die Mitgliederversammlung am 24.02.2018

 

Menschen mit Behinderung beziehen Position

Sorge um Kostenträgerschaft für Teilhabeleistungen bestimmt Mitgliederversammlung

Am Samstag, den 24.02.2018 hielt der Behindertenclub Odenwald e.V. (BCO) im Gruppenraum des Diakonischen Werks in Michelstadt seine Jahresmitgliederversammlung ab. Geprägt war die Zusammenkunft von einem Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten, aber auch von der Sorge um die Zukunft die Kostenträgerschaft für Teilhabeleistungen. Alle 24 erschienenen Mitglieder erklärten sich solidarisch mit ihrer Unterschrift für die Beibehaltung der Strukturen des Landeswohlfahrtsverbands (LWV).

In einem offenen Brief an die Odenwälder Mitglieder des Hessischen Landtags und des Bundestags sowie an den Hessischen Landkreistag und den hessischen Städtetag fordern die Mitglieder des Behindertenclubs, dass auch in Zukunft die bewährten Strukturen des LWV Anwendung finden. Wörtlich machen die Unterzeichnenden darauf aufmerksam: „Nach vielen Jahren liegt endlich ein Teilhabegesetz vor, durch das selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung umfassend gestärkt wird. Aber anstatt in Hessen das bewährte System des Landeswohlfahrtsverbands zu nutzen, um die Inhalte der Teilhabeleistungen im Sinne des neuen Gesetzes gut umzusetzen, wird nur über Geld diskutiert.“

Auch die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Hessen mahnt: „Die bisherige Solidargemeinschaft in der Finanzierung der Eingliederungshilfe steht vor dem Scheitern, stattdessen wollen die kreisfreien Städte diese Leistungen selbst finanzieren.“ Sollte dies so kommen, fürchten die Betroffenen, Angehörigen und Unterstützer, dass die Lebensverhältnisse von Menschen mit Behinderung äußerst unterschiedlich ausfallen werden. Eine solche Ungleichbehandlung nach Kassenlage und Wohnort lehnen die Mitglieder des Behindertenclubs ab.

Die Abgeordneten und Verbände werden dazu aufgefordert, sich für die Forderungen der Liga und der Betroffenen stark zu machen: „Die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes für Menschen mit Behinderung muss in erster Linie eine gleichmäßige Qualität und Versorgung an Unterstützung gewährleisten – ganz unabhängig vom Wohnort eines beeinträchtigten Menschen. Menschen mit Behinderung sollen ihren Wohn- und Lebensort genauso selbst wählen können, wie jeder andere auch. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben darf nicht von der finanziellen Leistungsfähigkeit oder der politischen Ansicht einer Region in Hessen abhängig sein.“ Teilhabe dürfe keine Frage von „Luxus“ sein!

Auch Kreissbeigeordnete Anni Resch, die als Beauftragte für das Ehrenamt  regelmäßig beim BCO zu Gast ist, schloss sich diesem Votum an. Die Anwesenden dankten auf der Veranstaltung ihrem Vorstand, insbesondere der Vorsitzenden Elfriede Kissinger, den ehrenamtlichen Fahrern und ihrer Mitarbeiterin Sabine Arndt. Im Anschluss an die Sitzung spielten alle Mitglieder des BCO zusammen Bingo. Wieder einmal wurde deutlich, wie der BCO die Menschen miteinander in Kontakt bringt und für Freude am Leben sorgt.

Kontakt und Information: Der Behindertenclub Odenwald e.V. ist ein Verein, der Menschen mit Körperbehinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen Freizeit- und Gruppenaktivitäten  anbietet und hilft, in der Gemeinschaft mit der Behinderung fertig zu werden und neue Lebensqualität zu finden. Mehr: http://www.behindertenclub-odenwald.de. Geschäftsstelle:  BCO, c/o DWO, Bahnhofstr. 38, 64720 Michelstadt , Tel. 060619650113

BCO_Mitglieder_mischen sich ein

 

Foto: Das beigefügte Foto ist vom BCO und zur Veröffentlichung freigegeben. Es zeigt einen Teil der BCO Mitglieder bei der Jahresmitgliederversammlung mit dem offennen Brief zum Streit über die zukünftige Kostenträgerschaft von Teilhabeleistungen.

 

Weitere Eindrücke von der Mitgliederversammlung:

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