Personenzentriert Betreuen und Begleiten

Werner-Paulus_Fortbildung

Ulrike Werner-Paulus eine der beiden Bereichsleiterinnen des Psychosozialen Zentrums im Diakonischen Werk Odenwald.

 

Teamfortbildung für Mitarbeitende im Diakonischen Werk Odenwald

Michelstadt, März 2016. Das Diakonische Werk Odenwald hat das Ziel, Menschen zu stärken. Damit das gewährleistet werden kann, achtet man auf ein Gleichgewicht zwischen Expertentum, Wirtschaftlichkeit und Mitarbeitenden-Gesundheit. Das Fort- und Weiterbildungsangebot ist ein fortlaufender Prozess, der sich individuell am Bedarf orientiert. Dies hat das Ziel, die fachlichen und personalen Kompetenzen der Mitarbeitenden und der Leitungskräfte weiterzuentwickeln. 

Das Betreute Wohnen unterstützt Menschen mit einer seelischen oder körperlichen Behinderung im Umgang mit eigener Krankheit, beim Kontakt zu Ämtern, Ärzten und der Führung eines selbstbestimmten Lebens. Die Fachkräfte des Teams Michelstadt und dem „Wohnprojekt Rimhorn“ haben im März im Ev. Gemeindehaus in Erbach bei einer Folgefortbildung zum Thema „Personenzentriert Betreuen und Begleiten“, die bereits im letzten Herbst behandelten Themen und das erworbene Wissen reflektiert, aufgearbeitet und anhand von Praxisbeispielen erweitert. Geleitet wurde das 2-Tage-Seminar von dem Referenten Dr. Martin Jocheim und Frau Marianne Martin vom Hessischen Konsulentendienst. 

„Viele Konflikte in Betreuungsbeziehungen entstehen, weil die betreuende Fachkraft „die Mitte“ der personenzentrierten Haltung verlässt und sich entweder in das Leben des Klienten einmischt (zu viel Verantwortungsübernahme) oder aber sich im Gegenteil innerlich zurückzieht und den Klient sich selbst und seinem Schicksal überlässt (Beziehungslosigkeit)“, erläutern die Referenten.

Die personenzentrierte Haltung beschreibe eine andere Betreuungshaltung und eine „Weltanschauung“, beispielsweise voller Mitgefühl – nicht aber Mitleid, voller Verstehens-Bereitschaft-nicht aber Rechtfertigung, voller Bereitschaft, sich selbst als Mensch ehrlich und angemessen in die Beziehung einzubringen, mit den eigenen Ansichten und Gefühlen mit Blick auf die betreute Person. Die Teilnehmenden lernten, dass Empathie, unbedingte Wertschätzung und Kongruenz die drei Grundbedingungen auf Seiten der betreuenden Fachkraft für die personenzentrierte Beziehungsgestaltung sind. 

„Solch interne Fortbildungen erweisen sich auch immer wieder als guter Teambildungsprozess, da unsere Fachkräfte offen aus Alltagssituationen erzählen, aber auch andere erfahren. Nicht nur Krisensituationen, sondern auch schöne Erlebnisse werden reflektiert und aufgearbeitet. Manch einer, der mit gemischten Gefühlen in dieses Seminar ging, konnte am Ende dank der super Stimmung und dem positiven Ergebnis mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.“ So Ulrike Werner-Paulus, eine der beiden Bereichsleiterinnen des Psychosozialen Zentrums im Diakonischen Werk Odenwald, die selbst auch Teilnehmerinnen waren.

 

Kontakt und Informationen: Das Diakonische Werk Odenwald ist Träger psychosozialer Beratungs- und Betreuungsangebote und der soziale Dienst der evangelischen Kirche für den Odenwaldkreis. Die Angebote sind offen für alle Ratsuchenden, unabhängig von Religion oder sozialem Status. Termine können unter 0606196500 oder mail@dw-odw.de vereinbart werden.